Die Alzheimer KrankheitDie Alzheimer Krankheit

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Alzheimer verstehen

In Deutschland leiden ca. 1,4 Millionen Menschen an einer schweren Hirnleistungsstörung, der Alzheimer Krankheit.

Diese 1907 von Alois Alzheimer, einem bayerischen Nervenarzt und Pathologen, erstmals beschrieben Erkrankung gilt inzwischen sowohl wegen ihrer weiter zu erwartenen Verbreitung, besonders aber wegen der gewaltigen psychischen, sozialen und ökonomischen Probleme, die sie für Betroffene (Pflegende und Erkrankte) wie auch der gesamten Gesellschaft mit sich bringt, als "Krankheit des Jahrhunderts"

  • Woran erkennt man die Alzheimer Krankheit?

    Die Alzheimer Krankheit beginnt harmlos mit Gedächtnisstörungen und bleibt selbst für nahestehende Angehörige oft unbemerkt.

    Die betroffene Person vergisst z.B. die Haustür abzuschließen, verlegt Gegenstände an völlig "unpassende" Orte, wiederholt häufig dieselben Fragen- ohne die Antworten darauf näher zu beachten. Kurze, alltägliche, für sie bis dahin routinemäßige Verrichtungen fallen den Erkrankten immer schwerer.

    Im weiteren Verlauf findet sich der Erkrankte nicht mehr in seiner bislang vertrauten Umgebung zurecht, seine räumliche und zeitliche Orientierung geht mehr und mehr verloren.

    So finden Alzheimer-Erkrankte z.B. den Weg vom Einkaufen nicht mehr nach Hause zurück oder sprechen von längst verstorbenen Angehörigen so, als lebten diese noch.

    Aus Furcht, sich zu blamieren, ziehen sie sich aus der einst liebgewonnen persönlichen Umgebung immer mehr zurück.

    Sie haben Angst davor, immer wieder mit ihren Fehlleistungen "aufzulaufen", sich lächerlich zu machen.

    Depressive Verstimmungen nehmen zu, wohl auch, weil sie in dieser Phase, in der sie menschliche Zuwendung besonders benötigen, zunehmend vereinsamen.

    Sie spüren, "dass mit ihnen etwas nicht mehr stimmt" und geraten in einen Teufelskreis aus eigenen Fehlleistungen, den eigenen und den Reaktionen der anderen darauf.

    Daraus resultieren weitere Fehlleistungen, auch, weil während dieser Zeit die Erkrankung weiter fortschreitet.

    Liebgewonnene Betätigungen werden aufgegeben, die Anteilnahme an der eigentlich vertrauten persönlichen Umgebung reduziert sich auf immer weniger Bereiche.

    Im weiteren Verlauf der Erkrankung schwinden die Fähigkeiten zur Selbstständigkeit zunehmend. Der verwirrte ältere Mensch ist bei sonst gewohnten Verrichtungen des täglichen Lebens, wie beim Ankleiden, Essen oder im Bad, immer mehr auf Hilfe angewiesen.

    Das Zusammenleben von Kranken und Pflegenden wird zu einer immer größeren Belastung für alle Beteiligten.

    Die Belastungen nehmen im Verlauf der Krankheit weiter zu, besonders, wenn in fortgeschrittenen Stadien zu der gesteigerten Unruhe des Kranken, die ihn ziel- und planlos umherirren lässt, Sprachstörungen, Bewegungs- und Verhaltens-störungen und schließlich der Verlust von Blasen- und Darmkontrolle, hinzukommen.

    Im Spätstadium der Alzheimer Krankheit kommt es zu weiterem körperlichen Verfall. Organische Erkrankungen, z.B. auch epileptische Anfälle, können sich einstellen.

    Die Gesamtdauer der Krankheit ist unterschiedlich. Sie kann von 3 bis 10 Jahren reichen. Der rapide körperliche Verfall der letzten Phase führt schließlich zum Tode. 

  • Wodurch wird die Alzheimer Krankheit verursacht?

    Über den Ablauf des Erkrankungsprozesses hat die wissenschaftliche Forschung inzwischen Klarheit gewonnen: Spaltprodukte von körpereigenen Eiweißen, die eigenlich dem Schutz der Zelle dienen sollen, belegen die Kontaktstellen zwischen den einzelnen Nerven des Gehirns und verhindern so die für das sinnvolle Zusammenspiel zwischen den Nerven wichtige Reizübertragung.

    Ohne deren sinnvolle Funktion sind Hirnleistungen, wie z.B. Gedächtnis oder Orientierung nicht möglich. Ist diese Fehlfunktion einmal in Gang gesetzt, vermehren sich die Ablagerungen ("Plaques") unaufhaltsam. Man spricht von einem "Kabelbrand im Gehirn".

    Nach ca. 30 Jahren ist dieser Prozeß soweit fortgeschritten, dass bei den Betroffenen Auffälligkeiten in ihrem Verhalten bermerkt werden können.

    Die genauen Ursachen für das Auslösen dieses Prozesses sind noch unbekannt. Man weiß jedoch, dass mehrere Faktoren zusammentreffen müssen, um diese krankhaften Veränderungen des Gehirns in Gang zu setzen.

  • Kann die Alzheimer Krankheit behandelt werden?

    Vor jeder Überlegung, wie die Alzheimer Krankheit behandelt werden könnte, muss die ausführliche Diagnostik zum Ausschluß anderer, ähnliche Symptome hervorrufender, Erkrankungen stehen, die durch geeignete Maßnahmen möglicherweise beherrscht werden können, z.B. ein Frontal-Hirntumor, ein zentrales Gefäßleiden, Alters-Diabetes oder endogene Depressionen.

    Erst wenn zweifelsfrei nachgewiesen ist, dass eine dieser Erkrankungen nicht vorliegt, ist die Annahme gerechtfertigt, dass es sich wahrscheinlich um eine Demenz vom Typ Alzheimer handelt.

    Eine Behandlung, die diese Krankheit heilen könnte, ist nicht bekannt. Alle derzeit bekannten medikamentösen Behandlungsformen können bestenfalls eine Minderung mancher Symptome oder eine Verlängerung der frühen Phase der Erkrankung erreichen- oft um den Preis massiver Nebenwirkungen.

  • Was können Angehörige tun?

    Da die Alzheimer Krankheit ursächlich nicht heilbar ist, sind Maßnahmen die auf Psyche und Umgebung des Patienten positiv einwirken, besonders wichtig.

    Der Lebensraum des Patienten sollte seiner Behinderung angepasst werden. Verständnis und emotionale Zuwendung solten ihm entgegengebracht werden.

    Ein regelmäßiger Tagesablauf und die Einbeziehung des Patienten in den Alltag des Haushaltes tragen wesentlich zur besseren Bewältigung der für alle neuen Situation bei.

    Aktivitäten des Patienten sollten entsprechend seiner Fähigkeiten gefördert werden.


    Die Pflege eines demenzkranken Menschen führt zu enormen körperlichen und seelischen Belastungen, da viele Pflegende feststellen müssen, dass sie zunehmend den Kontakt zu Nachbarn und Freunden verlieren.

    Trotz der Hilfeleistungen durch die Pflegeversicherung kommen finanzielle Belastungen hinzu.


    Die Alzheimer Selbsthilfegruppe möchte insbesondere den betroffenen Pflegenden helfen, diese enormen psychischen Belastungen zu mindern.

     

    In einem offenen Gepsrächskreis können sie sowohl von ihren Problemen und Sorgen berichten, wie auch von denen anderer hören und feststellen, dass sie mit ihren Problemen nicht alleine sind.