Syrien-Konflikt: DRK fordert Schutz der Zivilisten in Aleppo und sicheren Zugang für Helfer
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) verurteilt den anhaltenden Beschuss von Zivilisten und die verheerende humanitäre Situation in der umkämpften syrischen Stadt Aleppo. DRK-Präsident Dr. Rudolf Seiters sagte: “Ich fordere alle Konfliktparteien auf, das humanitäre Völkerrecht zu achten und Zivilisten zu verschonen sowie Helfern freien und ungehinderten Zugang zu den Menschen in Aleppo und anderen umkämpften Gebieten zu gewähren.“
Humanitäre Korridore, über die Bewohner Aleppos die zerstörte Stadt verlassen können, müssten von allen Konfliktparteien anerkannt werden. Zudem müssten sichere Zufluchtsorte und Versorgung garantiert sein, sagte Seiters. „Die humanitäre Lage in Aleppo ist verheerend. Immer wieder werden Krankenhäuser beschossen und dabei Patienten und Pflegepersonal getötet. Ganze Stadtviertel sind von der medizinischen Versorgung abgeschnitten, weil Krankenhäuser zerstört wurden. Lagerhäuser, Wasserleitungen sowie öffentliche Gebäude und Wohnhäuser wurden getroffen oder ganz zerstört“, sagte Seiters. Trotz aller Not und dem Elend in Aleppo dürfe nicht aus dem Blick geraten, dass dieselbe Not in vielen belagerten Orten in Syrien herrscht, sagte Seiters. „Wir sollten nicht vergessen, dass mehr als eine halbe Million Menschen in belagerten Orten und über fünf Millionen in schwer zugänglichen Gebieten ausharren. Ihre Not ist groß.“ Er zeigte sich zugleich erleichtert darüber, dass es dem Roten Kreuz gemeinsam mit dem Syrischen Arabischen Roten Halbmond zuletzt wiederholt gelungen war, Hilfskonvois in belagerte Gebiete etwa nach Al Foua, Daraa oder Al-Rastan zu bringen. Das DRK leistet bereits seit 2012 humanitäre Hilfe im Syrien-Konflikt und arbeitet vor Ort eng mit seiner Schwesterorganisation, dem Syrischen Arabischen Roten Halbmond, zusammen. Das DRK ist mit einem Mitarbeiter in Damaskus vertreten, der die Hilfe koordiniert. Die Helfer des Syrischen Arabischen Roten Halbmondes verteilen Hilfsgüter, um die Betroffenen mit dem Lebensnotwendigsten zu unterstützen. Hierzu zählen 216.670 Babykits (Hygieneartikel für Babys und Kleinkinder), knapp 100.000 Hygienekits für Erwachsene, 25.000 Nahrungsmittelpakete und 139.120 Dosen medizinische Zusatznahrung für Babys und Kleinkinder, die das DRK allein in diesem Jahr nach Syrien geliefert hat. Weitere Hilfsgüter befinden sich im Beschaffungsprozess oder sind auf dem Weg nach Syrien. Das DRK ist dringend auf Spenden angewiesen: Spendenkonto: IBAN DE63370205000005023307, BFSWDE33XXX (Bank für Sozialwirtschaft) Stichwort: Flüchtlinge Nahost Online-Spende: www.drk.de/spenden