Peru: Über 625.000 Menschen von schweren Überschwemmungen betroffen
Starke, anhaltende Regenfälle haben zu schweren Überschwemmungen im Norden von Peru geführt. Zehntausende Menschen sind obdachlos, hunderttausende sind direkt betroffen. Mindestens 75 Menschen sind bisher ums Leben gekommen. Auch die peruanische Hauptstadt Lima ist teilweise überflutet. Das Hochwasser zählt jetzt schon zu einem der schlimmsten, das das Land seit Jahrzehnten erlebt hat. Eine Entspannung der Lage ist vorerst nicht zu erwarten. Das peruanische Rote Kreuz befindet sich in den am stärksten betroffenen Gebieten im Einsatz . Die Föderation der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften beobachtet gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz die Situation und steht bereit, sollte Hilfe benötigt werden.
Das Peruanische Bevölkerungsschutzinstitut (INDECI) spricht von über 625.000 Menschen, die direkt von den Überschwemmungen betroffen sind. 70.000 von ihnen sind obdachlos. Auch in Lima, der Hauptstadt Perus, kam es zu schweren Überflutungen. Flüsse sind über die Ufer getreten und haben sich zu reißenden Fluten entwickelt, zahlreiche Häuser wurden massiv beschädigt oder komplett zerstört, vielerorts gingen Schlammlawinen ab.
Das Peruanische Rote Kreuz befindet sich mit seinen Notfallteams in den am stärksten betroffenen Regionen im Einsatz und beobachtet die Lage weiter. Als Sofortmaßnahmen bieten die Rotkreuzhelfer der Bevölkerung Notunterkünfte, Wasser, Sanitäreinrichtungen, Erste Hilfe, Lebens- und Nahrungsmittelunterstützung sowie Unterstützung bei der Suche nach Familienangehörigen an. Große Sorge bereitet dem Roten Kreuz vor Ort die Verunreinigung des Trinkwassers, da dies zu massiven gesundheitlichen Beeinträchtigungen der Bevölkerung führen kann.
Als Ursache für die massiven Regenfälle wird das Wetterphänomen El Niño angesehen. Mit einer Entspannung der Lage ist in den nächsten Tagen nicht zu rechnen. Die anhaltenden Regenfälle sollen noch bis April weitergehen. Bereits im Februar kam es aufgrund schwerer Regenfälle in weiten Teilen des Landes zu massiven Überschwemmungen, durch die etwa 46.000 Menschen obdachlos wurden.
Extreme Wetterverhältnisse führen in Peru immer wieder zu Ernteausfällen und Notsituationen in der Bevölkerung.