Kolumbien: Hilfe des DRK nach dem Erdrutsch in Mocoa geht weiter
In Mocoa, der Haupstadt der südkolumbianischen Provinz Putumayo, hatte in der Nacht des 31. März 2017 eine durch extreme Regenfälle ausgelöste Schlamm- und Steinlawine 332 Menschen getötet und Hunderte Häuser zerstört. Fast 17.000 Menschen waren direkt von der Katastrophe betroffen. Das Kolumbianische Rote Kreuz hatte schon kurz nach dem Unglück rund 100 Helfer in die Region geschickt. Sofort konnte auch das DRK mit einer Medikamentenlieferung helfen. Mit finanzieller Hilfe des Auswärtigen Amtes gehen die Nothilfeaktivitäten auch aktuell weiter.
Rasche Nothilfe durch gute Vorbereitung
Das Deutsche Rote Kreuz hatte sofort Medikamente in die von einer riesigen Schlammlawine überrollte Stadt Mocoa geschickt. Dies war auch möglich, weil das DRK von 2014 bis Anfang 2017 in der Provinz Putumayo gemeinsam mit dem Kolumbianischen Roten Kreuz mobile Gesundheitsteams unterstützte. Mithilfe dieser Kooperation konnte die gesundheitliche Versorgung nach Jahrzehnten des Bürgerkriegs verbessert werden. „Wir konnten Vorräte aus dem DRK-Lager in Bogota kurzfristig nutzen, um den Menschen zu helfen.“, so damals Andreas Lindner, der Leiter des Regionalbüros des Deutschen Roten Kreuzes für Lateinamerika in Bogota.
Das Kolumbianische Rote Kreuz schickte sofort kurz nach dem Unglück rund 100 Helfer für die Versorgung Verwundeter in die Region. Auf dem Gelände des Kolumbianischen Roten Kreuzes in Mocoa wurden obdachlos gewordene Opfer des Unglücks untergebracht. Dazu wurde eine teilweise vom DRK finanzierte und erst im März 2017 fertiggestellte Lagerhalle genutzt.
Rotkreuz-Spezialisten verlegten drei Trinkwasseraufbereitungsanlagen in die Stadt und verteilten Trinkwasser. Außerdem wurde eine Suchdienststelle vor Ort eingerichtet, weil viele Menschen verzweifelt nach ihren Angehörigen suchten.
Gesundheitsversorgung und Unterstützung nach der Schlamm-Katastrophe
Viele Menschen in Mocoa haben durch die Flut ihre Häuser und Erwerbsgrundlagen verloren. Hier unterstützt das DRK weiterhin mit finanzieller Hilfe des Auswärtigen Amtes die Nothilfeaktivitäten des Kolumbianischen Roten Kreuzes in den Bereichen Gesundheit und Wiederherstellung der Lebensgrundlagen.
In einem besonders betroffenen Stadtviertel, der bislang nur unzureichend medizinisch versorgt wird, arbeitet ein zeitweise durch das DRK finanziertes Ärzte- und Schwestern-Team, auch ein Zahnarzt und zwei Psychologen helfen den Menschen vor Ort. Für die Kinder der betroffenen Familien haben wir Spiel- und Lernmaterial bereitgestellt.
Mit Bargeldhilfen können Betroffene die nötigsten Ausgaben decken, sei es für Miete in den vorübergehenden Unterkünften, für Lebensmittel, Medikamente, Werkzeuge oder als Starthilfe, um ein verloren gegangenes Geschäft wieder aufzubauen.
Lesen Sie hier, wie DRK-Generalsekretär Christian Reuter unsere Projekte in Kolumbien besucht hat.