Hunger und Dürre in Afrika/Jemen: Rotes Kreuz ruft zu Hilfe für hungernde Bevölkerung auf
Mit Blick auf die morgen in Genf beginnende Geberkonferenz für die hungernde Bevölkerung im Jemen ruft das Deutsche Rote Kreuz (DRK) zu Spenden auf. „Die Hungerkrise in Teilen Afrikas und im Jemen spitzt sich weiter zu“, sagt Christof Johnen, Leiter Internationale Zusammenarbeit beim DRK. Die Versorgungslage der Menschen im Jemen ist besonders angespannt: Von der Gesamtbevölkerung in Höhe von 27,4 Millionen Menschen sind 18,8 Millionen (davon 9,6 Millionen Kinder) auf humanitäre Unterstützung angewiesen. „Der Jemen steht am Rande einer Hungersnot. Es ist immer noch möglich, hunderttausendfachen Hungertod zu verhindern - aber wir müssen jetzt handeln. Die Welt darf nicht wegschauen“, fügte Johnen hinzu.
Der Jemen wird von einem seit Juli 2015 anhaltenden bewaffneten Konflikt erschüttert. Für die ohnehin katastrophale humanitäre Situation im Land bedeuten die anhaltenden Kämpfe eine weitere Verschärfung.
Die stark eingeschränkten Importe kommerzieller Lebensmittel sowie von Medikamenten und Treibstoff haben verheerende Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung. Inzwischen ist die Beschaffung von Nahrungsmitteln auf dem lokalen Markt auf Grund der Knappheit von Lebensmitteln kaum noch möglich.
Das DRK kauft daher nun international ein und importiert Nahrungsmittel. 2017 wurden neben Medikamenten bereits 10.000 Nahrungsmittelpakete beschafft und per Schiff nach Jemen gebracht. Zerstörte Infrastruktur in den wichtigen Häfen aber auch beschädigte Straßen und die Sicherheitssituation machen die Versorgung der Menschen enorm schwierig und zeitintensiv.
Der Konflikt hat zu starken Fluchtbewegungen innerhalb der Bevölkerung geführt, rund 3,1 Millionen Menschen sind innerhalb des Landes vertrieben. Vielerorts ist der humanitäre Zugang zu ihnen schwer.
„Wir können die Hungersnot nur aufhalten, solange wir die betroffenen Gebiete erreichen. Wir rufen daher die Konfliktparteien auf, humanitären Helfern sicheren Zugang zu den notleidenden Menschen zu gewähren und Hilfsgüterlieferungen sicher ans Ziel gelangen zu lassen. Denn alle kämpfenden Parteien haben in der Vergangenheit wiederholt den Zugang zur betroffenen Zivilbevölkerung erschwert oder sogar ganz blockiert“, sagt Johnen.
Die DRK-Pressestelle vermittelt gerne Interviews mit Christof Johnen.
Das DRK bittet dringend um Spenden:
Hier können Sie online spenden: www.drk.de/hungersnot