Herausforderung Klimawandel - Neue Wege in der humanitären Hilfe
Das DRK auf der 23. Weltklimakonferenz in Bonn: Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) ruft mit Blick auf den Beginn der 23. Weltklimakonferenz am Montag in Bonn angesichts der Folgen des weltweiten Klimawandels zu einem Umdenken auf. „Der Klimawandel ist Realität. Das DRK arbeitet in Hochrisikoländern, in denen sich die Lage in den nächsten Jahrzehnten dramatisch verschlimmern wird. In erster Linie sind die Armen und Schwachen den negativen Auswirkungen des Klimawandels ausgesetzt.
Um die am stärksten gefährdeten Menschen zu schützen, müssen humanitäre und entwicklungspolitische Akteure ihre traditionellen Ansätze anpassen und Regierungen der betroffenen Länder proaktiver zu Risikomanagern werden“, sagt Alexandra Rüth, Klimaexpertin beim DRK. Das DRK wird auf der Weltklimakonferenz vom 6. bis 17. November vertreten sein.
Durch plötzliche extreme Wetterereignisse und auch durch langsame Prozesse wie Meeresspiegelanstieg und Wüstenbildung werden insbesondere arme Menschen gezwungen, ihre Lebensräume zu verlassen. Daher ist der Klimawandel ein Schlüsselfaktor für die Mobilität von Menschen. „Dies erfordert umfassende Ansätze zur Reduzierung von Klima- und Katastrophenrisiken, zur Förderung von Risikoprävention ebenso wie zur Bewältigung von Herausforderungen, wenn Menschen aufgrund der Auswirkungen des Klimawandels vertrieben werden“, sagt Rüth.
„Schauen wir allein auf die atlantischen Hurrikane, die im August und September mit gewaltiger Zerstörungskraft tobten: Harvey, Irma, José, Katia, Maria. Hinzu kamen im selben Zeitraum die schlimmsten Überflutungen seit 30 Jahren in Südasien, sowie eine verheerende Dürre in Afrika. Wir registrieren eine signifikante Zunahme sogenannter Extremwetter und in der Folge auch einen deutlichen Anstieg der Zahl der Menschen weltweit, die auf humanitäre Hilfe angewiesen sind“, sagt Rüth. Das Rote Kreuz reagiert darauf mit einem Mix aus innovativen Maßnahmen. Eine davon ist das sogenannte Forecast-based Financing. Dessen Kernelement ist es, dass bereits humanitäre Hilfe geleistet wird, bevor eine Katastrophe eintritt.
Studien zeigen, dass eine Investition von 1 Dollar präventiv zwischen 4 und 7 Dollar an Kosten für Nothilfe und Wiederaufbau einspart. Auf der Grundlage vordefinierter Risikogrenzwerte wird die humanitäre Hilfe frühzeitig in die Wege geleitet, um gezielte Vorsorgemaßnahmen durchzuführen mit dem Ziel, die Menschen besser zu wappnen gegen die Folgen des nahenden Unwetters.
Die Pressestelle vermittelt gerne Interviews mit Alexandra Rüth.
Weitere Infos unter www.drk.de/en/forecast-based-financing/
www.drk.de/hilfe-weltweit/was-wir-tun/drk-schwerpunkte-zur-anpassung-an-den-klimawandel/
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