Fünf Jahre Bundesfreiwilligendienst: Beim BFD kommen zwei Bewerber auf einen Platz
Das Deutsche Rote Kreuz hat eine positive Bilanz des Bundesfreiwilligendienstes gezogen, der vor fünf Jahren nach der Aussetzung des Zivildienstes eingeführt wurde. „Der Bundesfreiwilligendienst wird sehr gut angenommen. Die Nachfrage ist größer als die vorhandenen Plätze. Auf eine Stelle kommen zwei Bewerber“, sagt DRK-Präsident Dr. Rudolf Seiters, der einen bedarfsgerechten Ausbau des BFD fordert. Rund 400 zusätzliche Plätze könnten allein beim DRK besetzt werden, wenn die Mittel dafür vom Bund bereitgestellt würden. Ein Ausbau dürfe allerdings nicht zu Lasten des Freiwilligen Sozialen Jahres gehen.
Beim Übergang vom Zivildienst zum Bundesfreiwilligendienst hat es nach Einschätzung des DRK nur wenig Anlaufschwierigkeiten gegeben. Positiv bewertet Seiters dabei die Aufwertung der Freiwilligendienste als besondere Form des bürgerschaftlichen Engagements. „Weg vom Pflichtdienst und hin zu einem Freiwilligendienst – das hat insgesamt sehr gut funktioniert. Die Freiwilligen nehmen motivierter und bewusster am BFD teil“, sagt Seiters. Positiv sehe das DRK auch die Öffnung des BFD für Ältere (über 27), die mit ihren Erfahrungen eine große Bereicherung für die Einsatzstellen seien. „Erfreulich ist außerdem, dass sich ein großer Teil unserer BFDler und FSJler nach dem Freiwilligendienst ehrenamtlich oder hauptamtlich im DRK weiter engagiert“, sagt Seiters. In der Praxis wünsche sich das DRK allerdings einen weiteren Bürokratieabbau beim Bundesfreiwilligendienst.
Rund 11.500 junge Menschen absolvieren derzeit ihr Freiwilliges Soziales Jahr beim DRK - mehr als bei jedem anderen Anbieter in Deutschland. Hinzu kommen etwa 2.800 Plätze beim Bundesfreiwilligendienst. Zudem unterstützen 430 Engagierte das DRK in den Internationalen Freiwilligendiensten. Fast 600 zusätzliche BFD-Plätze bietet das DRK in der Flüchtlingshilfe über das Sonderprogramm des Bundesfamilienministeriums an. Hier handelt es sich um Plätze sowohl bei der Betreuung von Flüchtlingen als auch für Flüchtlinge selbst. „Für Flüchtlinge kann ein DRK-Freiwilligendienst eine gute Chance sein, sich in Deutschland beruflich zu orientieren und zu integrieren“, sagt Seiters.
Die attraktivsten Einsatzgebiete der Freiwilligendienste im DRK sind nach einer Umfrage Krankenhäuser, Krankentransport sowie Einrichtungen der stationären und ambulanten Pflege (insgesamt 39 %) sowie Kindertagesstätten, Kinder- und Jugendheime (rund 15 %).