Effiziente Katastrophenhilfe: Innovativer Finanzierungsmechanismus aktiviert
Die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRK) hat gestern in Genf einen vollkommen neuen, innovativen Finanzierungsmechanismus für antizipative humanitäre Hilfe vorgestellt. Künftig können damit Gelder aus dem IFRK-Nothilfe-Fonds bereits vor Eintreten eines Extrem-Wetterereignisses ausgezahlt werden.
Der Fonds wurde als Teil eines Programmes für Vorhersagebasierte Finanzierung (englisch: Forecast-based-Financing, FbF) entwickelt, welches das Deutsche Rote Kreuz (DRK) im Auftrag des Auswärtigen Amtes koordiniert. Ziel von FbF ist es, vor Eintreten einer Naturkatastrophe negative Auswirkungen auf die Bevölkerung zu minimieren. Durch eine neuartige und erstmals sehr systematische Nutzung von Klima- und Wetterdaten im humanitären System kann jetzt eine Finanzierung vor Katastrophen ermöglicht werden.
Der FbF-Ansatz wird seit 2014 vom Deutschen Roten Kreuz in verschiedenen Pilot-Projekten getestet, unter anderem in Peru, Togo, Uganda, Mosambik und Bangladesch. In Bangladesch erhielten bedürftige Familien im vergangenen Jahr nach einer Überschwemmungswarnung Bargeldhilfen. So konnten sie sich und ihr Hab und Gut bereits sieben Tage vor Eintreffen der Flutwelle in Sicherheit bringen.
Eröffnet wurde die Veranstaltung von IFRK-Generalsekretär Elhadj As Sy und Peter Felten, Referatsleiter für Multilaterale Gestaltung der Humanitären Hilfe im Auswärtigen Amt. Vor rund 100 geladenen Gästen von Botschaften, UN-Organisationen, Nichtregierungsorganisationen und anderen Partnern betonten beide die historische Dimension des neuen Finanzierungsmechanismus, um menschliches Leid und Schäden durch Naturkatastrophen zu mindern.
Mehr Informationen zum Finanzierungsmechanismus und zum FbF-Programm sind seit gestern auch unter www.forecast-based-financing.org auf Englisch verfügbar.