620.000 Menschen nach Bangladesch geflohen - DRK weitet Hilfen aus
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) weitet seine humanitäre Hilfe für die vor Gewalt aus Myanmar ins benachbarte Bangladesch geflüchteten Menschen aus Rakhine aus. Mehr als 620.000 Flüchtlinge leben derzeit in der grenznahen Region um die Stadt Cox’s Bazar unter katastrophalen humanitären Bedingungen in nur behelfsmäßig eingerichteten und überlasteten Camps. "Das DRK wird dazu beitragen, dass rund 25.000 Flüchtlinge sowie Menschen in den Gastgemeinden Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen erhalten", sagt Christof Johnen, Leiter Internationale Zusammenarbeit beim DRK vor Ort in Cox’s Bazar. "In dieser beengten Lage und angesichts dessen, dass ein Großteil der Flüchtlinge Frauen und Kinder sind, sind sauberes Wasser und Hygiene besonders wichtig, um den Ausbruch von Krankheiten zu verhindern", sagt Johnen.
Überdies werden mithilfe des DRK Pakete mit Hygieneartikeln und Moskitonetze verteilt sowie der Bau von Notunterkünften unterstützt. Finanziert wird die Ausweitung der humanitären Hilfe mit Mitteln des Auswärtigen Amtes. "Der humanitäre Bedarf ist ungebrochen hoch. Zudem gehen wir von einem weiteren Zuzug von Flüchtlingen aus, ein Ende ist hier noch immer nicht absehbar. Die Menschen haben Hilfe bitter nötig und wir sind froh und dankbar, dass wir mit den zusätzlichen Mitteln Hilfe leisten können", sagte Johnen.
Das DRK ist bereits im Gesundheitsbereich aktiv und unterstützt den Betrieb mobiler Gesundheitseinheiten zur medizinischen Versorgung. Teams aus Ärzten, Hebammen, Sanitätern und Freiwilligen des Bangladeschischen Roten Halbmondes fahren in die Camps und können bis zu 300 Patienten am Tag versorgen. Insgesamt hat die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung in der aktuellen Krise bereits mehr als 20.000 Menschen medizinisch versorgt und 400.000 Mahlzeiten zur Verfügung gestellt. Das DRK unterstützt seine Schwestergesellschaft, den Bangladeschischen Roten Halbmond, bereits seit rund 30 Jahren in seiner humanitären Arbeit und ist mit einem eigenen Büro mit mehreren Mitarbeitern in der Hauptstadt Dhaka vertreten.
Die DRK-Pressestelle vermittelt Interviews mit Christof Johnen.
Bilder zum Download finden Sie hier.